Ziele und Fachbereiche

Das Institut für Vernetzte Sicherheit hat sich das Ziel gesetzt, im Bereich Sicherheit neue Standards zu definieren und diese mittels moderner didaktischer Methoden für die Praxis verfügbar zu machen. Diese Zielsetzung ist bei Weitem kein Selbstzweck. Sie ergibt sich aus der Notwendigkeit, die für die Sicherheit Verantwortlichen angesichts der weiter zunehmenden Komplexität von Krisenereignissen in der Optimierung ihres Risiko- und Krisenmanagements wirkungsvoll zu unterstützen. Die Krisen der Zukunft lassen sich aufgrund der Strukturbrüche Klimawandel, Zins- und Zeitenwende nicht mit dem Instrumentenkasten der Vergangenheit lösen. Insbesondere die geopolitische Entwicklung im Herzen Europas hat innerhalb weniger Jahre zu einer massiven Verschärfung der Sicherheitslage geführt. Gezielte Angriffe auf unsere Kritischen Infrastrukturen im Rahmen einer hybriden Kriegsführung haben Realitäten geschaffen, die eine grundlegend neue Sicherheitsstrategie erfordern. Die zunehmende Anzahl von Terroranschlägen, aber auch meteorologisch-klimatologische Ereignisse wie die Ahrflut machen deutlich, dass wir im Inneren den Weg hin zu einer Vernetzten Sicherheit zu beschreiten haben.
Das genannte Ziel „Vernetzte Sicherheit“ definieren wir wie folgt:

Vernetzte Sicherheit nach Definition Institut für Vernetzte Sicherheit.

Vernetzte Sicherheit entsteht sowohl durch die Vernetzung sämtlicher Instanzen innerhalb einer Organisation als auch die Vernetzung sämtlicher Behörden,  Organisationen und Organisationseinheiten mit Sicherheitsaufgaben untereinander sowie mit allen relevanten Stakeholdern. Sowohl intra- als auch interinstitutionelle Vernetzung können nur dann gelingen, wenn diese Vernetzung sowohl formell als auch informell erfolgt. Die Bildung von Arbeitskreisen, runden Tischen und sonstigen Austauschformaten auf institutioneller Ebene alleine kann niemals zu einer nachhaltigen Vernetzung führen, da sie die soziale Komponente völlig außer Acht lässt. Die soziale Vernetzung allein ist der Garant dafür, dass sowohl innerhalb einer Organisation als auch zwischen Organisationen Netzwerke entstehen, in denen sich gegenseitiges Verständnis, aktive Zusammenarbeit und Schnittstellenkompetenz über soziale Prozesse nachhaltig entwickeln können. Eine derartige Vernetzung ist nur dann von Effektivität und Effizienz geprägt, wenn sie durch neueste technologische Innovationen bestmöglich unterstützt wird. Da Sicherheitssysteme insbesondere angesichts von Störungen, die teilweise von feindlich gesonnenen Akteuren bewusst herbeigeführt werden, ihre Funktionalität aufrechterhalten müssen, ist der Resilienz dieser Systeme eine hohe Bedeutung beizumessen. Damit ergibt sich die Forderung nach der Resilienz der Organisation, der Resilienz ihrer Mitglieder bzw. Mitarbeiter sowie der Resilienz der eingesetzten Technologien (Redundanzen und Rückfallebenen).
Vernetzte Sicherheit kann demzufolge nur aus der Schnittmenge von institutioneller und sozialer Vernetzung, Technologie und Resilienz entstehen. Rechtssicherheit, eine ausreichende Ausstattung mit Ressourcen sowie die Verfügbarkeit eines modernen Ausbildungs- und Trainingssystems sind hierfür unabdingbare Voraussetzungen.

Da der Begriff Vernetzte Sicherheit hin und wieder in trivialisierter Form Verwendung findet, sei an dieser Stelle noch einmal zusammenfassend eine kurze Begriffsdefinition vorgenommen: Vernetzte Sicherheit ist das Ergebnis einer auf klar definierte Sicherheitsziele ausgerichteten Vernetzung von sicherheitsrelevantem Personal unter Nutzung organisationaler und sozialer Netzwerkbildung sowohl innerhalb einer Organisation, wie auch über Organisationsgrenzen hinweg unter Einbindung der Schlüsselfaktoren Technologie und Resilienz. Diese Vernetzung hat alle zur Zielerreichung notwendigen Akteure und Stakeholder zu erfassen.

 

Damit ergeben sich für das Institut für Vernetzte Sicherheit folgende Fachbereiche:

 

Grundlagenfachbereiche:

Fachbereich 1: Risiko- und Krisenkommunikation
Fachbereich 2: Risiko- und Krisenmanagement
Fachbereich 3: Katastrophenschutz
Fachbereich 4: Zivile Verteidigung

 

Forschungsfachbereiche:

Fachbereich 5: Vernetzte Gefahrenabwehr
Fachbereich 6: Stärkung der Resilienz
Fachbereich 7: Sicherheitstechnologie

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